Die eigene Medizin

Gerade ist mit Die Sprache der Blumen mein erster richtiger Roman erschienen. Es ist bereits mein viertes Buch, aber erst nach zwei Episodenromanen und einer Kurzgeschichtensammlung fühlte ich mich (halbwegs) sicher genug eine große Struktur in Angriff zu nehmen.

Der Ruf und der Widerstand

Jeder Künstler kennt den Ruf. Es ist der Ruf vor die Leinwand zu treten oder sich vor die leere Seite zu setzen. Wenn der Künstler den Ruf bekommt ist das wahlweise ein Fluch oder ein Segen, denn jeder Künstler reagiert unterschiedlich darauf. Manche entfalten ohne jede Hemmung ihr Innerstes auf einer Seite nach der anderen. Andere sehen die leeren Flächen und brechen in Panik aus.

Vier Level der Exposition

Als Autor:In ist man irgendwann gezwungen Exposition in irgendeiner Form zu benutzen. Sie dient dazu die Leser darüber zu informieren, wo die Handlung stattfindet und welche Details der Szenerie für das Verständnis wichtig sind. Exposition kann jedoch sehr unterschiedliche Formen annehmen. Wenn ich an Exposition denke, dann rede ich meist von diesen vier gängigen Kategorien.

Meisterhafte Kurzgeschichten

Gibt es Kurzgeschichten, die so gut strukturiert sind und so viele wichtige Kriterien dieses Genres abdecken, dass man sie studieren und analysieren kann? Natürlich gibt es die. Ich würde gerne am Beispiel von Ernest Hemingways Kurzgeschichte Hills like white Elephants demonstrieren, wie es aussieht, wenn ein Meister sich der Kurgeschichte annimmt.

Konventionen brechen

Immer wieder weise ich Autor:innen darauf hin, dass ihrer Kurzgeschichten bestimmte Bedingungen erfüllen müssen. Dabei stelle ich diese Forderungen auch noch so dar, als wären sie in Stein gemeißelte, eherne Gebote der Literatur. Ich sollte mich schämen, denn das stimmt natürlich nicht.

Worum geht es in deinem Buch?

Die Frage „Worum geht es in deinem Buch?“ will niemand von seiner Lektor:In gestellt bekommen. Es ist die eine Frage, mit der man Autor:Innen am zuverlässigsten in den Wahnsinn treiben kann. Entgegen anders lautenden Gerüchten stellt eine Lektor:In die Frage aber nicht, um die Autoren zu ärgern.

Szenen drehen

Das, was Leser als Geschehen registrieren, ist der Unterschied zwischen der emotionalen Lage, mit der sie die Szene betreten und der emotionalen Lage, mit der sie die Szene wieder verlassen.

Vier Schritte

Ich sehe meinen Geschichten immer an, ob ich in der richtigen Reihenfolge gearbeitet habe. Es sind nur vier Schritte, aber wenn ich versuche sie rückwärts oder seitwärts zu gehen, verstolpere ich mich im eigenen Plot. Die Schritte an sich sind nicht schwer.